Hüttengeschichte

Ursprung

Die Ascher Hütte wurde 1896 von der Sektion Asch des damaligen Deutsch-Österreichischen Alpenvereins erbaut. Der Giebel war in Nord-Süd Richtung ausgerichtet. Über einen Windfang gelangte man in den Aufenthaltsraum in dem auch gekocht wurde. Ein Vorhang trennte das Schlaflager für die Herren vom Aufenthaltsraum ab. Die Damen übernachteten im separaten Damen-Kabinett. Eine Treppe führte zum Dachgeschoss. Später wurde auf der Ostseite noch ein Anbau für ein Materiallager angefügt.

Die Hütte war damals schon bewirtschaftet: im Sommer und auch im Frühjahr ab Ostern für die Tourengeher.

In den schweren Jahren nach dem 1. Weltkrieg wurde ein Verkauf der Hütte in Erwägung gezogen, aber der Idealismus einiger großzügiger Spender und die Treue der Hüttenbewirtschafter konnten dies glücklicherweise verhindern.

Nach dem 2. Weltkrieg kam die Hütte unter die Verwaltung des Österreichischen Alpenvereins. Die Politik entschied im Jahre 1956 die Rückgabe der Alpenvereinshütten an die Sektionen. 1960 wurde der Übergabevertrag mit dem ÖAV rechtskräftig.

Neuanfang

Durch die Vertreibung der Sudetendeutschen aus ihrer Heimat verteilten sich die Mitglieder der Sektion Asch nach dem Krieg auf ganz Deutschland. Schon 1952 ließen 14 Mitglieder im oberfränkischen Selb die Sektion wieder aufleben. Die Sektion gewann sehr schnell viele ihrer alten Mitgliedern zurück. Um die Ascher Hütte besser betreuen zu können, wurde der Sektionssitz nach München verlegt.

Umbaupläne für die Hütte lebten wieder auf und wurden schon 1957 in Angriff genommen. Die Firstausrichtung wurde geändert, ein Teil der alten Hütte aber in den Neubau integriert. Das Baumaterial wurde mit Mulis und zu Fuß per Kraxe zur Hütte gebracht. Einen Fahrweg zum LKW-Transport gab es zu dieser Zeit noch nicht.

In die Hütte wurde ein von außen zugänglichen Winterraum gleich neben dem Eingang integriert. Dort war Platz für 3 – 4 Personen. Ein kleiner Ofen diente im Winter zum Heizen und Kochen. In der Folge kam noch ein Schupfen für die Lebensmittel hinzu, die die Hüttenwirtin Frieda für eine gute Bewirtschaftung einlagern musste.

Die erste Wasserleitung wurde 1963 in Eigenleistung mit Pickel und Schaufel und viel Schweiß gebaut. In vielen Arbeitsstunden haben sich die Jugend und die Erwachsenen daran gemacht, die Wasserfassung am Weg zum Furgler in eine nasse Mulde anzulegen und die Leitung frostsicher im Gelände zu verlegen. Damit konnte man den Waschraum mit sehr kaltem, aber fließendem Gebirgswasser versorgen und der Wirt musste das Kochwasser nicht mehr mit Eimern vom Bach holen.

Die Erweiterung im Jahre 1975 nach Norden und Westen brachte für die Gäste mehr Platz in der Gaststube und einen großen Schlafraum auf der Westseite. Die Küche wurde vergrößert und für das Personal konnte ein zusätzlicher Schlafraum eingerichtet werden. Zusätzlich entstand durch den Anbau im Norden noch ein geräumiger Keller, der von der Küche aus zugänglich war.

Laufende Instandhaltung und Modernisierung, unterstützt durch die Zuschüsse der Solidargemeinschaft des DAV, ermöglichten es der Sektion Asch die Hütte laufend an die gestiegenen Ansprüche der Gäste und des Personals anzupassen. So wurden in Abständen folgende Einrichtungen geschaffen:

  • 1977 Neubau der Wasserfassung in den Schallebach. Dadurch sichere Wasserversorgung auch in trockenen Sommern.
  • 1986 Anschaffung eines Dieselaggregates und Anbau des Maschinenhauses.
  • 1988 Sanierung der Küche. Einbau eines Waschraumes mit Dusche für die Bewirtschafter. Sanierung der Toiletten im Erdgeschoss.
  • 1990 Anschaffung einer Batterieanlage mit Solarzellen zur Reduzierung der Betriebszeiten des Dieselaggregates.
  • 1991 Sanierung des Gastraumes. Ersatz des Kunststoffbodens durch Lärchendielen. Erneuerung der Möblierung mit massiven Tischen und Stühlen. Erneuerung der Blitzschutzanlage.
  • 1992 Durch behördliche Auflagen notwendiger Einbau einer UV-Wasserentkeimunsanlage. Errichtung eines neuen Gipfelkreuzes auf dem Rotpleiskopf.

Am 6. Juli 1996 wurde das 100jährige Jubiläum der Hütte gefeiert!

  • 1997 Einbau von Dachgauben - Sanierung der Schlaf- und Waschräume
  • 2009-2011 Um- und Anbau der Hütte, wodurch neue WCs, ein neuer Winterraum, eine Gästedusche, und ein Personalwaschraum mit Dusche entstanden, sowie ein weiteres Zimmer für den Hüttenwirt.
  • 2014 Umbau der Küche. Anschluss an das Stromnetz der Bergbahnen. Anschluss der Abwasserleitung an das Leitungsnetz der Bergbahnen. Erschließung einer winterfesten Wasserversorgung.
  • 2022 Umbau des Eingangsbereiches mit einer automatischen Schiebetür

-2023 Einbau einer Tiefkühlzelle zur Reduzierung der Energiekosten und Schaffung von 2 Personalzimmern anstelle des Winterraumes, sowie einem Windschutz für die Terrasse

Start in die Zukunft

Im Jahr 2003 fusionierte die Sektion Asch mit der Sektion Pfaffenhofen an der Ilm zur neuen Sektion Pfaffenhofen-Asch e. V.

Winterbetrieb

Die Bergbahnen See überraschten die Sektion mit dem Vorhaben das Skigebiet auf das Gebiet der Versingalm und damit zur Ascher Hütte auszuweiten. Ab 2014 sollte eine Seilbahn über die Versingalm Richtung Kübelgrubenscharte gebaut werden, mit den notwendigen Pistenbauten für den Skibetrieb. Dies eröffnete der Ascher Hütte die Möglichkeit an das Strom- und Abwassernetz der Bergbahnen angeschlossen zu werden. Ein Problem tauchte mit der Wasserversorgung im Winter auf. Die vorhandene Wasserfassung versiegte im späten Winter lt. einer Schüttungsmessung. Zusammen mit den Bergbahnen wurde eine Lösung gefunden. Eine neue Wasserfassung und Wasserleitung für den Winter wurde im Laufe der Bauarbeiten für die Seilbahn realisiert.

Da die Küche der Ascher Hütte nicht mehr den geltenden Vorschriften entsprach und auch in die Jahre gekommen war, wurde die Neuplanung gleich nach den notwendigen Kapazitäten für den Winterbetrieb ausgerichtet. Dies erforderte einen größeren Eingriff in die Raumaufteilung des Gebäudes. Es ist gelang aber, die gemütliche Gaststube mit dem Kachelofen und die beliebten Schlafräume im OG zu erhalten.

Im ersten Winter 2014/2015 wurden Erfahrungen mit den Wetterbedingungen gesammelt. Es stellte sich heraus, dass die Hütte nicht genügend isoliert war. Das Dach war nicht dicht und es drang Schmelzwasser in die Schlafräume ein. Auch die Wände und Fenster in der Gaststube waren nicht winddicht. Hier musste dringend etwas getan werden.

Energetische Sanierung:

Durch die Lage im Skigebiet wurde die Hütte auf die Kategorie II gehoben, was in Bezug auf die Förderung durch den DAV von Nachteil ist. Für die energetische Sanierung der Ascher Hütte war ein mindestens 5-stelliger Betrag in hohem Bereich notwendig. Die Vereinsleitung schlug zur Finanzierung daher bei der Mitgliederversammlung 2016 eine Sonderumlage für jedes Vereinsmitglied vor, um nicht schon wieder Darlehen aufnehmen zu müssen. Die Versammlung nahm diesen Vorschlag an.

Zu Beginn der Sommersaison im Juni 2016 wurde die Sanierung angegangen. Um Kosten sparen zu können, war Eigenleistung angesagt. Ein Mitglied mit Dachdeckerbetrieb wollte zu Selbstkosten und mit Freiwilligen das Dach isolieren. Eine Fachfirma aus Tirol übernahm die Isolierung der Außenwände. Alle Fenster im Altbau mussten erneuert werden. Die Bauarbeiten dauerten wegen der aufwändigen Spenglerarbeiten am Dach länger als geplant. Dies war für die Sommergäste nicht so angenehm, aber nun ist die Ascher Hütte ein Schmuckstück und ein lohnendes Ziel für die Wanderer im Sommer und die Skifahrer im Winter.

Auf der Sonnenterrasse können alle Gäste die herrliche Aussicht auf die Berge des Paznauntals und im Norden auf die Lechtaler Alpen genießen und sich vom freundlichen Personal und einheimische Küche verwöhnen lassen.

Stand Okt. 2023

Deutscher Alpenverein
Sektion Pfaffenhofen-Asch e.V.

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